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AUSSTELLUNG IN DER BIBLIOTHEK DES DEPARTMENTS CHEMIE:
08.12. - 22.12.2006
Ort
Ausstellungs-Eröffnung Freitag, 8. Dezamber 2006 Email: Roussanova@math.uni-hamburg.de „Deshalb ist mir um meinen Ruhm nicht bange ...“ – dieser selbstbewusste Ausspruch des deutsch-russischen Chemikers Friedrich Konrad Beilstein (1838-1906) bildet das Motto einer Ausstellung, die das Department Chemie der Universität Hamburg zum 100. Todestag des Wissenschaftlers zeigt. In der Tat schuf sich Beilstein durch die Begründung seines „Handbuchs der Organischen Chemie“ sein eigenes Denkmal. Beilsteins Handbuch, das in moderner Gestalt als elektronische Datenbank "CrossFire Beilstein" weiterlebt, entwickelte sich schnell zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk, das die Erinnerung an diesen Chemiker zweier Nationen immer wieder von neuem lebendig werden lässt.
Die Ausstellung wird am Freitag, dem 8. Dezember, um 17 Uhr von Prof. Dr. Chris Meier, dem Leiter des Departments Chemie der Universität Hamburg, eröffnet. Sie wird bis zum 22. Dezember 2006 im Nordflügel der Bibliothek des Departments Chemie (Martin-Luther-King-Platz 6) zu sehen sein. Die Wissenschaftshistorikerin Elena Roussanova von der Universität Hamburg (Department Mathematik, Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik) hat die Ausstellung konzipiert und in Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und dem Museum der Göttinger Chemie realisiert. Zur Ausstellungseröffnung hält Frau Roussanova einen Vortrag über Leben und Werk Beilsteins. Die intensiven deutsch-russischen Beziehungen auf allen Gebieten der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert erwiesen sich in der Chemie als besonders fruchtbar und treten in der Gestalt von Forschern wie Beilstein lebendig zu Tage. In St. Petersburg geboren und aufgewachsen, studierte Beilstein zunächst in Heidelberg und München, bevor er an die Universität Göttingen, dem damaligen Zentrum naturwissenschaftlicher Forschung in Deutschland, wechselte. In Göttingen promovierte er 1858 bei Friedrich Wöhler, einem der bekanntesten Chemiker seiner Zeit. In den Folgejahren war er als Assistent Wöhlers, Privatdozent und außerordentlicher Professor an der Göttinger Universität tätig. 1866 kehrte Beilstein in seine Heimatstadt zurücke und übernahm am dortigen Technologischen Institut eine Professur für Chemie. An Hand von Briefen, Photographien, Urkunden und weiteren Dokumenten eröffnet sich ein eindrucksvoller Einblick in Beilsteins Leben und Werk. Als Chemiker zweier Nationen und Kulturen durchlebte er in besonderem Maße das Wechselspiel zwischen der Internationalität der Wissenschaft auf der einen und ihren nationalen kulturellen Prägungen auf der anderen Seite. Gezeigt wird die Persönlichkeit eines weitsichtigen und ausdauernden Forschers, der wie kaum ein anderer einen besonderen Blick sowohl für den Wandel als auch das Bleibende in den Wissenschaften entwickelte.
AusstellungseröffnungFreitag, 8. Dezamber 2006 17.00 – 18.30 Uhr Nordflügel der Bibliothek des Departments Chemie, Martin-Luther-King-Platz 6, 20146 Hamburg Ausstellungseröffnung: Prof. Dr. Chris Meier, Leiter des Departments Chemie, Universität Hamburg Grußworte: Prof. Dr. Uli Hahn, Prodekan für Forschung, MIN-Fakultät, Universität Hamburg Vertreter des Generalkonsulats der Russischen Föderation in Hamburg Prof. Dr. Hans Joachim Oberle, Leiter des Departments Mathematik, Universität Hamburg Prof. Dr. Norbert Angermann, Historisches Seminar, Universität Hamburg Gerda Oetken und Yvonne Krüper, Bibliothek des Departments Chemie, Universität Hamburg Vortrag: Elena Roussanova, Department Mathematik, Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik, Universität Hamburg (SPGN) Ein Chemiker zweier Nationen – Friedrich Konrad Beilstein – Leben und Werk Begleitprogramm
Do., 14. Dezember 2006 12.00 – 19.30 Uhr Biographische Daten*5./17.2.1838 F. K. Beilstein wird in St. Petersburg geboren 4.4.1838 Taufe im evangelisch-lutherischen Glauben 1846-1852 Besuch der deutschen Schule bei der evange lischen St. Petri-Kirche in St. Petersburg 1853-1866 Studium in Deutschland und Frankreich; Beginn der wissenschaftlichen Karriere in Göttingen 12.11.1866 Beilstein wird Professor für Chemie am Technologischen Institut in St. Petersburg 13.6.1867 Treueeid auf das Russische Reich 1880-1883 1. Auflage des Handbuchs der Organischen Chemie (2 Bde.: 1881 / 1883) 1885-1890 2. Auflage des Handbuchs der Organischen Chemie (3 Bde.: 1886 / 1888 / 1890) 1886-1906 Tätigkeit als Ordentliches Mitglied der Akademie d er Wissenschaften in St. Petersburg 1892-1899 3. Auflage des Handbuchs der Organischen Chemie (4 Bde.: 1893 / 1896 / 1897 / 1899) 1896 Beilstein übergibt der Deutschen Chemischen Gesellschaft die Herausgabe seines Handbuches 1896 Emeritierung von seiner Professur am Technologischen Institut 5./18.10.1906 Beilstein stirbt in St. Petersburg
* Die Daten für Russland beziehen sich auf den Julianischen Kalender, für Deutschland auf den Gregorianischen Weitere Informationen: Flyer zur Ausstellung |